Die Verbundplatzierung (im Supermarkt) hat ihren Preis. Der Kunde fühlt sich manipuliert und unter Druck gesetzt. Er ist gezwungen, durch das gesamte Geschäft zu gehen, um das zu finden, was er sucht, da die Produkte nicht logisch nach Kategorien sortiert sind. Die Produkte werden bewusst so platziert, dass der Kunde zum Kauf weiterer Artikel verleitet wird. Der Kunde fühlt sich ausgenutzt und denkt darüber nach, ob er in Zukunft lieber bei einem anderen Supermarkt einkaufen sollte, der nicht auf solche Manipulationstaktiken zurückgreift. Doch es gibt den Begriff der Verbundplatzierung noch in weiteren Bereichen der Wirtschaft.
Definition: Die Verbundplatzierung im Einzelhandel
Die Verbundplatzierung im Einzelhandel ist eine Verkaufsstrategie, bei der Produkte, die normalerweise nicht zusammen verkauft werden, auf demselben Regal oder Display platziert werden, um den Verkauf zu steigern. Der Gedanke dahinter ist, dass Kunden, die nach einem bestimmten Produkt suchen, andere Produkte entdecken und sie impulsiv kaufen könnten, wenn sie diese zusammen mit dem gesuchten Produkt sehen.
Ein Beispiel für Verbundplatzierung im Einzelhandel ist, wenn eine Packung Kaffee neben einer Schachtel Keksen und einer Flasche Milch platziert wird. Da Kaffee oft mit Keksen und Milch zusammen konsumiert wird, kann diese Platzierung Kunden dazu verleiten, alle drei Produkte zu kaufen, obwohl sie ursprünglich nur Kaffee kaufen wollten.
Im Vergleich dazu gibt es auch die getrennte Platzierung, bei der Produkte auf separaten Regalen oder Displays platziert werden, je nach Kategorie. Dies kann dazu führen, dass Kunden gezielt nach bestimmten Produkten suchen, aber möglicherweise nicht in Versuchung geraten, andere Produkte zu kaufen, die sie normalerweise nicht brauchen.
Beide Platzierungsmethoden haben Vor- und Nachteile. Die Verbundplatzierung kann den Umsatz steigern, indem sie Kunden dazu verleitet, zusätzliche Produkte zu kaufen, die sie normalerweise nicht benötigen. Die getrennte Platzierung kann hingegen dazu beitragen, dass Kunden gezielter einkaufen und sich auf ihre spezifischen Bedürfnisse konzentrieren.
Letztendlich hängt die Wahl der Platzierungsmethode davon ab, welche Produkte verkauft werden und welche Zielgruppe angesprochen werden soll.
Definition: Die Verbundplatzierung im Finanzsektor
Die Verbundplatzierung ist eine Art der Platzierung von Wertpapieren, bei der mehrere Emittenten ihre Wertpapiere zusammen anbieten. Es handelt sich dabei um eine Kooperation zwischen den Emittenten, um das Risiko und die Kosten der Platzierung zu reduzieren und um das Interesse von Investoren an verschiedenen Anlageoptionen zu bedienen.
Im Vergleich zur Einzelplatzierung, bei der nur ein Emittent seine Wertpapiere anbietet, bietet die Verbundplatzierung den Vorteil einer größeren Vielfalt an Wertpapieren und Emittenten, was das Interesse von Anlegern an verschiedenen Anlageoptionen bedient. Darüber hinaus können die Kosten und das Risiko der Platzierung durch die Zusammenarbeit mehrerer Emittenten reduziert werden.
Es gibt jedoch auch einige Nachteile der Verbundplatzierung. Zum Beispiel kann es schwierig sein, eine gemeinsame Preisgestaltung zu finden, die alle Emittenten zufriedenstellt. Auch kann es schwierig sein, alle beteiligten Emittenten unter einen Hut zu bekommen und ihre Interessen und Bedürfnisse bei der Platzierung zu berücksichtigen.
Insgesamt ist die Verbundplatzierung eine nützliche Möglichkeit für Emittenten, die Kosten und das Risiko der Platzierung zu reduzieren, und für Anleger, eine größere Vielfalt an Wertpapieren und Emittenten zur Auswahl zu haben. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile der Verbundplatzierung sorgfältig abzuwägen, bevor man sich dafür entscheidet.